… liegt eine Volksheldin begraben

In Breslau opfert ein junges Mädchen ihr blondes Haar und wird daraufhin zu einer Symbolgestalt.

„Ein Friseur bot mir zwei Thaler für mein Haar. Ich hatte nun auch etwas, das ich geben konnte fürs Vaterland.“

Ferdinande von Schmettau, Breslau 1813

Ferdinande von Schmettau ist ein junges Mädchen, als im Jahr 1813 zum „Volksopfer“ aufgerufen wird. Für den Kampf gegen Napoleon sollen die Bürger ihre Wertsachen hergeben. Die Leute spenden Gold, Schmuck, sogar ihre Eheringe. Für die erhalten sie Ersatz mit der Innschrift „Gold gab ich für Eisen“. Die 15-Jährige ist fasziniert und bekümmert zugleich: Alle spenden, nur sie hat nichts zu geben.

Plötzlich hat Ferdinande eine Idee. Sie greift zur Schere und schneidet ihr langes blondes Haar ab. Dann verkauft sie es für zwei Taler an einen Friseur. Diese beiden Taler spendet Ferdinande von Schmettau. Dadurch wird sie zum Symbol für die Opferbereitschaft der Preußen und zur Heldin des Widerstandes gegen die Franzosen.

Auf dem Friedhof in Bad Kösen liegt Ferdinande von Schmettau begraben. Die Grabstätte der gebürtigen Breslauerin ist dabei fast in Vergessenheit geraten, dabei ist hier eine Volksheldin begraben.

Am 21. Oktober 1913 erhält die bisherige Querstraße den Name „Schmettaustraße“. Gleichzeitig wird der vor dem Friedhof befindliche Schmettau-Gedenkstein enthüllt. Die Gedenktafel kehrt 2013 an ihren ursprünglichen Ort zurück.